Erdwäme allgemein


 

In Zeiten der Rohstoff-Knappheit und hoher Energiekosten ist der Ruf nach alternativen Energiequellen besonders deutlich zu hören. Die teuren und altmodische Heizkessel entpuppen sich als wahre Geldschleuder. Kein Wunder, dass die Forschung derzeit mögliche Verfahren zur umweltschonenden und preisgünstigen Energiegewinnung verbessert und überprüft. Die Nutzung der Erdwärme ist eine Möglichkeit, Energie zu gewinnen und zu nutzen, die im Überfluss bereits auf unserem Planeten vorhanden ist.

Erdwärme, auch Geothermie genannt, ist eine Form der regenerativen Energien und bezeichnet Wärme, die im für uns erreichbaren Teil der Erdkruste gespeichert ist. Sie wird häufig zur Gewinnung von Elektrizität genutzt. Diese Energiequelle ist langfristig nutzbar und nahezu unerschöpflich. Experten gehen davon aus, dass mit der momentan vorhandenen Erdwärme der aktuelle Energiebedarf weltweit für über 100.000 Jahre gedeckt werden könnte. Dies sind allerdings nur theoretische Vermutungen, die in diesem Maße noch nicht vollständig evaluiert werden konnten. Des Weiteren ist noch nicht vollständig geklärt, inwiefern sich ein umfangreicher Wärmeabbau auf die Erdkruste auswirken könnte.

Bereits in den Bädern des früheren Römischen Reiches, wurde die Erdwärme zur Beheizung verwendet. Heutzutage wird sie meist zum Beheizen von Gebäuden und zur Aufbereitung beziehungsweise Erhitzen von Wasser eingesetzt. Weiterhin wird sie auch mit hohem technischem Aufwand im Sinne einer natürlichen Gebäudekühlung verwendet werden. Diese Funktion kommt jedoch nur selten zu Anwendung. Eine weitere wichtige Anwendung in der heutigen Zeit ist das Freihalten von Brücken und Straßen. Sogar die Landebahnen auf den Flughäfen könne so vor dem Gefrieren geschützt werden. So kann verhindert werden, dass sich hier eine Eisschicht bildet. Die Wärme wird ohne weiteres Zutun von Pumpen, allein durch die Einspeicherung der Wärme von der erhitzten Fahrbahn im Sommer regeneriert.

Die Erdwärme wird außerdem zur Stromerzeugung genutzt. Zum ersten mal wurde dieses Verfahren 1913 in der Toskana eingesetzt. Die Wahl des Ortes begründet sich darin, dass unterhalb dieses Landteils sich das Magma sehr dicht unter der Oberfläche befindet. Dadurch kann die Erdwärme wirtschaftlich gesehn gut genutzt werden.

In Deutschland gilt Erdwärme als „bergfreier Bodenschatz". Das impliziert, dass ein Grundeigentümer nicht automatisch Eigentümer der sich unter seinem Grundstück befindlichen Erdwärme ist. Hierzulande steckt die Stromerzeugung mit Erdwärme noch in den Anfängen. Bisher erzeugen nur wenige Kraftwerke Strom aus Erdwärme. Zu nennen wäre hier beispielsweise Unterhaching bei München.

Die direkte Nutzung oberflächennaher Wärmepumpenheizung ist dagegen auch in Deutschland verbreiteter. So wurden 2006 28.000 neue Anlagen installiert. Das entspricht einem Wachstum von über 115 % im Vergleich zum Jahr 2005.

Die Vorteile in der Nutzung von Erdwärme liegen sowohl im ökonomischen als auch im ökologischen Bereich. Zum einen ist Erdwärme ein kostenloses Gut, lediglich die Anlagen zur Förderung der Erdwärme benötigen Investitionen. Die geringe Nutzung dieser Energiequelle liegt darin begründet, dass Wärmestrom und Temperaturzunahme in den für uns zugänglichen, also erreichbaren Teilen der Erdkruste, zu gering sind, als das eine Nutzung in Zeiten niedriger Energiepreise wirtschaftlich effizient wäre.

Erdwärme wird deshalb zu den regenerativen Energiequellen gezählt, da ihr Potenzial nahezu unerschöpflich gilt. Das ist aus ökologischer Sicht natürlich sehr umweltschonend.

 

 

 

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