Heizen mit Erdwärme


 

In Schweden nutzen bereits über 95 Prozent der Neubauten Erdwärme zum Heizen. In Deutschland war es der Neubau des Deutschen Bundestages in Berlin, der erstmalig in großem Maßstab auf die umweltfreundliche Energie für Heizen und Klima setzte. Seither ist für immer mehr Bauherren das Thema "Heizen mit Erdwärme" wichtig. Denn angesichts ständig steigender Preise für Öl, Gas oder Fernwärme liefert die Erde permanent Energie. Und das ohne Ende. Doch wie funktioniert das Heizen mit Erdwärme und was sind die wichtigsten Vorteile?

Heizen mit Erdwärme funktioniert im Prinzip wie ein Kühlschrank – nur mit dem umgekehrten Prinzip. Tief im Boden unterhalb der Frostgrenze herrscht eine konstante Umgebungstemperatur von etwa zehn bis 13 Grad unabhängig von der Außentemperatur in Bodennähe. Um eine Erdwärmeheizung zu installieren, müssen Bohrungen in diese Tiefen vorgenommen werden. Für Eigenheime sind das je nach Umgebung etwa 50 bis 200 Meter bei einem Durchmesser von etwa 14 Zentimetern. In die Bohrlöcher werden dann Wärmesonden eingelassen und mit einem Wasserkreislauf miteinander verbunden. In den Wärmesonden nimmt Wasser oder eine andere Flüssigkeit die Wärme der Umgebung auf und wird nach oben befördert. Hier beginnt das Kühlschrank-Prinzip: Eine Wärmepumpe macht die Wärme, die das Wasser unterirdisch aufgenommen hat, nutzbar. Dazu wird die Flüssigkeit zu einem Wärmeträger transportiert, der schnell verdampft. Gleichzeitig erhöht der Kompressor der Wärmepumpe den Druck und komprimiert den Dampf des Wärmeträgers. Dadurch steigt die Temperatur noch weiter an. Die Wärme kann nun gespeichert oder für die Erhitzung des Wassers im Heizungssystem genutzt werden.

Haushalten, die Erdwärme mit diesem Prinzip nutzen, können auf eine unbegrenzte Energiequelle für die Heizung ihres Hauses zugreifen. Zwar ist für den Betrieb der Wärmepumpe Strom nötig. Moderne Anlagen sind jedoch meist mit einer Arbeitszahl von vier oder mehr konzipiert. Damit werden mit einem Kilowatt Strom mindestens vier Kilowatt Heizenergie erzeugt.

Eine Besonderheit der Erdwärmeheizung ist, dass sie im Winter nicht nur heizen, sondern im Sommer auch kühlen kann. Dazu wird das Wasser aus dem Erdreich direkt oder über die Wärmepumpe mit einem Kühlmittel in das Heizungssystem eingespeist. Zwar hat das System eine geringere Kühlleistung als eine Klimaanlage. Eine Temperaturreduzierung von vier bis acht Grad ist dennoch ohne Zusatzkosten möglich.

Die Vorteile der Erdwärmeheizung liegen auf der Hand: Hausbesitzer erhalten eine Heizung, die kaum von Öl- oder Gaspreisen abhängig ist. Lediglich die Strompreisentwicklung hat einen geringen Einfluss auf die Heizkosten. Wer zudem auf Nachhaltigkeit bei seinem Stromanbieter achtet, heizt sein Haus fast zu 100 Prozent umweltfreundlich. Darüber freut sich nicht nur die Umwelt, sondern auch der Geldbeutel. Eine Heizung mit Erdwärme ist durchschnittlich zwischen 50 und 70 Prozent günstiger als eine Heizung, die mit Öl oder Gas befeuert wird.

Wer mit dem Gedanken spielt, eine Erdwärmeheizung anzuschaffen, sollte die höhere Anfangsinvestition nicht aus den Augen verlieren. Die Installation ist teurer, denn immerhin sind tiefe Bohrungen nötig, die Mehrkosten verursachen. Diese Mehrkosten muss die Anlage über die Jahre amortisieren, auch wenn der Staat die umweltfreundliche Technologie mit Zuschüssen fördert. Darüber hinaus ist es wichtig, die gesamte Anlage vorausschauend zu planen und fachlich versierte Installateure mit viel Erfahrung zu beauftragen. 

 

 

 

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